Gran Paradiso
Gran Paradiso
1993 & 1997
Mit Stefan Schröder und Stefan Behrens war ich 1993 auf der einsamen Ostseite des Gran Paradiso unterwegs. Es war wohl der Übermut unserer Sturm- und Drangzeit, der uns nach neunstündigem Aufstieg zur Biwakschachtel Carlo Pol zunächst lange ausschlafen, spät zu einer „Erkundung“ aufbrechen und schließlich gegen Mittag doch den Gipfel versuchen ließ. Das Ergebnis: Um 17.30 Uhr standen wir auf dem Il Roc, 4026 m, 35 Meter unter dem Hauptgipfel und 200 Meter davon entfernt. Beim Abseilen verklemmte sich unser Seil (Murphy’s Gesetz), wir kamen in die Dunkelheit … Doch ich vergesse niemals das alles durchdringende Zusammengehörigkeitsgefühl zwischen uns, als wir nach dem Abstieg über den Gletscher an einem Felsblock zusammenstanden, um uns herum nur die im Vollmondlicht leuchtenden Schneefelder, Bergspitzen und eine majestätische Stille.
Vier Jahre später fuhr ich mit Michael Sucker von Darmstadt aus über ein verlängertes Wochenende an die Westseite des Gran Paradiso. An einem traumhaften Herbsttag standen wir schließlich auf dem 4061 m hohen Gipfel.