Mount Kenya -1996
Nach den Erfahrungen aus den Berner Alpen und vom Mont Blanc hatte ich das Gefühl, die Zeit war reif für die ersten Fünftausender – und ich wollte vor Ende meines Studiums noch etwas von der Welt sehen. So fiel meine Wahl auf die Berge Ostafrikas.
Nach einem etwas holprigen Start bestieg ich zunächst Point Lenana (4985 m), den dritthöchsten Gipfel im Mount Kenya-Massiv. Dann tat ich mich mit Joseph Njambara Ndungu zusammen, einem einheimischen Kletterer und Mitglied des Mount Kenya Rescue Teams. Gemeinsam kletterten wir in acht Stunden die Standardroute am Nelion (Shipton & Wyn-Harris 1929) – 15 Seillängen in teils bestem Fels, mit Schwierigkeiten bis IV- in der „De Graaf Variation“ (die mich in über 5000 m Höhe ganz gut ins Pusten brachte ..) Am Gipfel (5188 m) biwakierten wir in der legendären Howell’s Hut und querten am nächsten Morgen noch bis zum Standplatz über dem Gate of the Mists, bevor wir wegen zeitlicher Bedenken umkehrten und abseilten – am buchstäblich letzten Tag vor der Regenzeit, denn am folgenden Morgen war der Berg verschneit… Ein mehr als würdiger Gipfel für meinen ersten Fünftausender!